Laut Weltgesundheitsorganisation WHO (Stand: April 2024) leiden weltweit etwa 254 Millionen Menschen an einer chronischen Hepatitis B und 50 Millionen an einer chronischen Hepatitis C. Etwa 5% der Menschen mit Hepatitis B leiden an einer Koinfektion mit dem Hepatitis-D-Virus. Unbehandelt können chronische Hepatitisinfektionen zu schweren Leberschäden wie Zirrhose und Leberkrebs führen und erhöhen möglicherweise auch das Risiko anderer Organerkrankungen.

Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung kann dieses Risiko senken und zudem verhindern, dass andere angesteckt werden.

Impfungen schützen gegen Neuinfektionen mit Hepatitis-A- und Hepatitis-B-Viren. Indirekt verhindert die Hepatitis-B-Impfung auch eine Ansteckung mit dem Hepatitis-D-Virus, welches nur gemeinsam mit Hepatitis B auftreten kann.

Eine chronische Hepatitis-B-Infektion kann mit heutigen Medikamenten wirksam unterdrückt, aber noch nicht ganz ausgeheilt werden. Es wird intensiv nach noch wirksameren Therapien gegen Hepatitis B geforscht.

Bei Hepatitis C ist man bereits wesentlich weiter: Heute verfügbare Medikamente können praktisch alle Hepatitis-C-Infektionen ausheilen.

Für Hepatitis D steht seit wenigen Jahren ebenfalls ein Medikament zur Verfügung, welches langsam und stetig die Viruslast senkt. Ob dies die Infektion nur unterdrückt oder auch ausheilen kann, muss weiter beobachtet werden.

Der Welt-Hepatitis-Tag informiert über Risiken, Schutz und Behandlungsmöglichkeiten von Virushepatitis. Zudem geht er mit der Forderung einher, den Kampf gegen chronische Hepatitis-Infektionen global zu intensivieren. Es ist das Ziel der WHO, Hepatitis-Infektionen bis zum Jahr 2023 soweit einzudämmen, dass sie keine öffentliche Gesundheitsbedrohung mehr darstellen.

Infektionen mit Hepatitisviren verursachen oft keine eindeutigen Symptome und können daher jahrelang unerkannt bleiben. Daher ist gerade bei Risikofaktoren ein Test wichtig, z.B. bei erhöhten Leberwerten oder wenn es in der Vergangenheit Kontakt mit infektiösem Blut (Hepatitis C) und/oder anderen Körperflüssigkeiten (Hepatitis B und D) gegeben hat.